Der Religionsunterricht steht im schulischen Bildungswesen für die religiöse Dimension des Menschseins ein. Er verweist durch die Frage nach Gott auf das, was Menschen unverfügbar ist. Die Gottesfrage bringt Heranwachsenden die Fülle und Komplexität des menschlichen Daseins zu Bewusstsein, wo dieses von einseitiger funktionaler Rationalität und technokratischer Entfremdung in seinen Möglichkeiten und in seinem Wert begrenzt zu werden droht.
Der Religionsunterricht konzentriert sich auf fundamentale Themen menschlichen Lebens, z.B. Liebe, Tod, Angst, Vertrauen, Schuld, Rechtfertigung, Freiheit und Gerechtigkeit. Heranwachsende lernen in Auseinandersetzung mit diesen Themen, Orientierung zu finden, eine eigene Sicht auf die Wirklichkeit zu entwickeln und für die Belange des Menschseins mündiger, d.h. sich selbst und anderen gegenüber verantwortlicher zu werden.
Das Lernziel besteht dabei nicht in einer christlich-religiösen Identität der Schülerinnen und Schüler. Der Religionsunterricht bietet den Heranwachsenden vielmehr die Möglichkeit, selbstbestimmt die Tragfähigkeit religiöser Überlieferungen im Kontext eigener Wirklichkeitserfahrung zu erproben.
Im Religionsunterricht lernen die Schülerinnen und Schülern auf spannende Weise auf den geschichtlichen Spuren unseres Denkens zu wandeln. Denn die Quelle der jüdisch-christlichen Religion speist unsere heutiges Bewusstsein. In der späteren Schullaufbahn werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen viele kulturgeschichtliche und literarische Einsichten gewinnen können, die eine wesentliche Grundlage für das Arbeiten in der Sekundarstufe II bilden.

Vorstellung des Faches Religion

Curriculum Religion für die Klassen 5 und 6